Vielleicht ist dir ja schon bekannt, dass Meditation unseren Geist beruhigt, uns reflektierter und gelassener macht. Was jedoch oft noch unterschätzt wird, sind die positiven Auswirkungen die Meditation auf unseren Körper hat. Das würde ich dir gerne mittels dem „Fight or Flight“ Effekt erklären:
Dieser Effekt ist evolutionär bedingt und die körperlichen Reaktionen sind bis heute genau gleich. Vor 10.000 Jahren hatte er folgenden Nutzen: Wenn einer unserer Vorfahren einem Säbelzahntiger begegnet ist, half ihm der „Fight or Flight“ Modus seinem Körper die bestmöglichen Voraussetzungen für das unmittelbare Überleben zu bieten. Bei Bedrohung reagiert der Körper folgendermaßen: Die Atmung wird schneller und es wird soviel Zucker wie in fünf Mars Riegeln enthalten ausgeschüttet, um den Körper kurzfristig mit mehr Energie zu versorgen, der Puls steigt, Adrenalin und Cortisol werden ausgeschüttet und alle Körperfunktionen, die in diesem Moment nicht zum Überleben benötigt werden, werden drastisch heruntergefahren. Darunter das Immunsystem und die Ausschüttung von Wachstums- und Sexualhormonen.
All dies tut der Körper, um sich bestmöglich fürs Überleben zu rüsten. Allerdings empfindet unser Gehirn es heutzutage nicht nur als Stress, wenn unser Leben bedroht ist. Im Stau zu stehen und sich darüber zu ärgern, wenn wir uns in unserem Ego bedroht fühlen oder eine Auseinandersetzung mit dem Vorgesetzten, löst in uns dieselben körperlichen Reaktionen aus, wie damals beim Urmenschen die Flucht vor einem Säbelzahntiger. Wenn wir nun zu oft oder zu lange in diesem Zustand verharren (im Schnitt 8-15 Mal am Tag), so kann dies zu stressbedingten Krankheiten wie Herzleiden, Magen- oder Kopfschmerzen führen.
Umgekehrt geht das aber genauso. Wie du gerade gelesen hast, folgt der Körper dem Geist (den Gedanken und Gefühlen), nicht umgekehrt. Hier kommt die Meditation ins Spiel! Es ist mittlerweile 100-fach wissenschaftlich nachgewiesen, dass regelmäßige Meditation den Blutdruck senkt, die Ausschüttung von Glücks-, Wachstums und Sexualhormonen anregt, das Immunsystem stärkt und das Cortisollevel senkt. Die Hirnforschung hat neuerdings erwiesen, dass bereits acht Wochen tägliche Meditation dazu führen, die Amygdala (der Teil in unserem Gehirn der emotionale Äußerungen wie Stress und Angst regelt) zu verkleinern. Daraus lässt sich schließen, dass Meditation nicht nur die negativen, körperlichen Auswirkungen von Stress beheben kann, sondern dem Stress auch effektiv vorbeugen kann.
Die positiven Auswirkungen der Meditation gehen also wesentlich tiefer als man im ersten Moment annehmen mag. Zwar konzentriert sie sich auf den Geist aber da Körper und Geist eine, auf einander abgestimmte, Einheit bilden, verbessert sie auch unser physisches Wohlbefinden und beugt diversen Krankheiten vor. Ob du geführte Meditationen nutzt, lieber in Stille dasitzt und mit Affirmationen arbeitest, das ist unerheblich. Wichtig ist nur, dass du deinen persönlichen Zugang findest. Dein Geist und Körper werden es dir danken (und diesen Dank auch zeigen!).